Samstag, Januar 03, 2009

Es geht immer weiter II

Und schon sind wir im neuen Jahr. Da ich mal irgendwo gehört habe, dass es kein Glück bringt, wenn man Jahresrückblicke nicht abschließt, kommt heute der zweite Teile des großen "Ach-wie-toll-war-2008"- Rückblicks. Zeichensetzung ist nach wie vor nicht meine Stärke...

Mai



Knietief hing ich ich auf einmal drin im Schlamassel Arbeitsleben. Beim Bolzen Magazin schimpfte sich meine Position Redaktionsassistent, was einerseits sehr,sehr anstregend, aber eben auch sehr, sehr lehrreich war. Zudem war ich Fotoobjekt, Schreiberling und Troubleshooter. Schlussendlich haben wir dank zahlreicher Überstunden und Druckterminverschiebereien doch noch das Bolzen #12 auf den Markt gebracht, dass mir von nun an als ständiger Festivalbegleiter zur Seite stehen würde.
Erste Sonnestrahlen gab es auch im Mai, aber leider kaum für mich, denn das ich viel gearbeitet habe, hatte ich ja bereits erwähnt. Neben Praktikum habe ich dann in meiner "Freizeit" noch den ernsthaften Versuch unternommen unrealistische Scoutingabgabetermine einzuhalten, an dem ich - oh Wunder- grandios gescheitert bin. Dafür habe ich mir, laut Aussage der Verantwortlichen, mit weitem Abstand die meiste Arbeit damit gemacht, was aber eher schlecht als gut zu bewerten ist.
Egal, denn am Ende des Monats gab es noch ein monumentales Ereignis: Den Nachtflohmarkt. Selten habe ich soviel Spaß in einer Nacht gehabt, soviel Unsinn geredet, soviel gefroren und so viel Geld mit Ramsch verdient (Nochmals sorry, an die Frau, die den Staubsauger gekauft hat und Respekt an denjenigen, der 2 Euro für den massiven Messingdackel hat springen lassen). Der Keller von Oma und Eltern ist wie leergefegt und mein Geldbeutel gefüllt wie selten zuvor. Tolles Gefühl!!!


Juni

Der EM Monat. Jeden Tag Fußball, Fußball, Fußball. Vor dem Fenster gab es jeden Abend ein Volksfest. Griechen, Spanier, Deutsche, Türken, Schweden, Franzosen - alles lagen sich 4 Wochen in den speckigen Armen und sangen, hupten - kurzum: Mein Gott hat das genervt. Dennoch gab es ein paar schöne Abende in unserer WG, so manche Dachbegehung und natürlich das unvergessene Halbfinal Deutschland vs. Türkei inklusive Bildausfall und Weltuntergangsszenarien. Dank Lahm ist noch einmal alles gut gegangen und auch die richtige Mannschaft hat den Titel geholt.
Dann kam noch das erste Festival dazwischen. Auf Hurricane und Southside gab es das erste Turnier unserer Festivalfußballturnierserie. Bei uns im Norden lief alles super. Strahlender Sonnenschein, hunderte Zuschauer, B-Prominenz auf dem Feld, und das gute Gefühl in der Organisation nicht alles falsch gemacht zu haben. Bei den Kollegen im Süden ging dafür umso mehr schief. Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich. Wieder eine Erfahrung mehr. Und die Lehre, die mir den Sommer über helfen sollte: Bist Du erst einmal per Du mit den Ordnern, wird das Flaschenverbot auf dem Gelände nicht ganz so ernst genommen. Gut so, war ja auch ein heißer Sommer, oder?


Juli

Im Juli ist eine ganze Menge passiert. Vorneweg marschiert das Melt!, mein erstes Melt! und dann gleich eines, was die Geister scheidet. Ich erinnere mich, dass ich nach dem Festival total angepisst war, weil so viel schief gelaufen ist und die Stimmung unter den, mitunter grenzwertig mies verkleidet, Discopartypeople so was von aggressiv war, dass ich das Melt! verdammen wollte, in alles Ewigkeit. Mit etwas Abstand betrachtet, stelle ich aber fest, dass ich dieses Wochenende in sehr guter Erinnerung behalten werde. Nicht nur weil ich mit Tobi.the.man nach langer, langer Zeit mal wieder ein Wochenende im allerschönsten Ambiente (na ja gut, das Wetter lassen wir mal außen vor) verbracht habe, sondern auch, weil ich mal hinter die Kulissen eines gigantischen Festivals schauen durfte und, wenn auch nur zu einem sehr, sehr geringen Teil, meinen Beitrag dazu leisten konnte. Ich freue mich jetzt schon aufs Melt! 2009.

Kurz darauf folgte dann ein er surreales Ereignis. Mit 26 Lenzen brach ich auf zu meinem ersten Inlandsflug. Was für ein Unsinn ist das eigentlich? Man steigt ein, setzt sich, blättert griesgrämig,weil müde in einem Magazin und schwupps ist man schon da. Unfassbar. Zudem haben das noch andere für mich bezahlt, nur damit ich in einem teuren Hotel auf riesigen Flachbildschirmen Videospiele spiele und anschließend davon berichte. Komische Welt irgendwie. Gerne wieder, aber das nächste Mal würde ich auch den Zug nehmen.
Am Ende des Monats habe ich dann nach langer, langer Zeit wieder ein Meer gesehen. Es war zwar "nur" die Ostsee, aber dennoch ein wunderbarer Tag, der genau zum richtigen Zeitpunkt kam, denn da war mein Akku schon ziemlich leer. Hätte nicht gedacht, dass das noch schlimme gehen könnte, aber da wurde ich ja schon bald eines besseren belehrt. Das Meer und das Mädchen sind trotzdem beide wunderschön.

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