Ist ja schon wieder etwas länger her, dass ich mich hier verewigt habe. Ist aber auch verdammt viel passiert in der Zeit. Mal schauen, ob ich das alles noch halbwegs auf die Kette kriege. Wo fange ich an? Anfang Juli, ja da war erstmal Praktikum angesagt, also wie immer in letzter Zeit. Unerfreulicherweise kam noch hinzu, dass ich bestimmte Abgabetermine bei der Spielebeobachtung einzuhalten hatte. So sahen meine Tage häufig so aus, dass ich morgens zur Arbeit gegangen bin, dann um sieben nach Hause kam, kurz etwas gegessen oder meine
dreckigen Unterhosen in die Waschmaschine gestopft habe (oder beides) und mich dann in die Welt der Spielanalysen begeben habe. Die ist nicht nur interessant, sondern meistens auch sehr zäh, gerade wenn man das Glück hat, eine teilweise grottenschlecht aufspielende Mannschaft beobachten zu dürfen, was die ganze Sache nur noch zäher und langwieriger gemacht hat. So hatte ich schlussendlich teilweise 12 Stunden Arbeitstage, die aber leider nicht wie 12 Stunden Arbeitstage bezahlt werden. Und da beginnt die Sache dann zu hake, denn es gibt Dinge die können noch so interessant sein und auch teilweise Spaß machen, irgendwie bleiben sie immer Arbeit. Und arbeiten tut man nun mal am liebsten für Geld, soll sich ja lohnen. Vielleicht habe ich auch einfach nur nicht verstanden, dass sich all das später mal auszahlen wird. Wird es doch, oder?
Eigentlich hat mich aber eine besondere Motivation bei Laune gehalten, denn das Melt! Festival stand vor der Tür und ich durfte, nach drei Jahren Karte-besitzen-und-wegen-Klausur-nicht-hinkönnen, endlich mal in der Stadt aus Stahl tanzen. Natürlich musste ich auch arbeiten, aber dafür gab es freies Essen, bereitgestellte Zelte, das ein oder andere Kaltgetränk, einen Blick hinter die gigantischen Braunkohlebagger-Kulissen und viele Menschen zu sehen. Da stimmte Aufwand und Ertrag ausnahmsweise einmal. Kann aber auch nicht immer in Minus gehen, diese Rechnung. Das Melt! war auf jeden Fall ein Erlebnis der besonderen Art, und das in vielerlei Hinsicht. Am ersten Abend fand ich mich unverhofft am Eingang wieder, um in einer Notaktion Eintrittsbändchen an die aggressiven Zuschauer zu verteilen musste. Wenig später verteilte ich mit vielen anderen und Markus Kavka Regencapes am Festivalguide-Stand an die noch viel aggressiveren Leute. Noch viel später sind wir dann tanzen gewesen. Alter Ego, Booka Shade und und und. Tanzbein was willst Du mehr? An dem Abend nur noch irgendwann ins Bett und so sind wir dann "relativ früh" für Melt! Verhältnisse heim. Das sah dann ungefähr so aus.
[hier sollte eigentlich ein wirklich anschauliches Video kommen. Aber irgendwie will der Blogomat nicht so richtig. Schade!!!]
Irgendwie war es da schon so eine unangenehme Mischung aus Modenschau, Kirmes und komischen Leuten, aber das kann man nicht erklären. In einer ganz bestimmten Art und Weise passte das alles zusammen.
Am Samstag ging es dann frohen Mutes und mit Brot und Früchten bewaffnet zu unserem kleine Mikrokosmos, denn es gab ein Bolzen-Turnier zu spielen. Am unseren (also eher Terratec-ihm-sein-Truck) lief schon wieder Dub-Step, die Tischkicker wurden aufgebaut, und die ersten Mannschaften kamen um zu bolzen. Sollten sie ja auch. Das Turnier ging schneller als gedacht, weil nur vier Mannschaften angetreten waren. Alle anderen hatten wohl keinen Bock, bei dem dauernden Nieselregen und Getanze nebenher. Ist ja auch verständlich und nicht schlimm, denn so konnte ich wenigstens noch das Ende vom Audiolith Parkplatz Rave erleben. Sehr gute Sachen, die die wieder einmal an den Start gebracht haben. Zum Abend hin entlud sich dann noch einmal ein kleineres Unwetter über Ferropolis. Drauf geschissen, denn im Grunde hatte ich meinen Teil des Melt- jobs erledigt und so durfte ich den Luxus genießen, auf dem gesamten Gelände rum zu streunen, hier und da zu halten, Roisin Murphy zu sehen, zu Boys Noize zu tanzen und danach stundenlang auf dem Sleepless Floor abzuhängen und kleinere Revolutionen anzuzetteln. Waren auch alles prima Ideen, mal sehen ob was draus wird. In dem Moment waren wir auch jeden Fall alle schwer dafür.Irgendwann war es dann sehr spät bzw. sehr früh, also schon hell, und ich bin beseelt ins Bett gegangen und habe sehr lange geschlafen. Sonntag ist dann an mir vorbeigezogen wie ein Comic und bestand größtenteils aus Sachen verladen, Björk schauen, Wurst essen und einfach nur rumsitzen und sich diese unfassbar schöne Kulisse gegeben (leider bin ich ein ziemlich schlechter Fotograf, deswegen sollte man sich die ganze Leucht-Bagger-Pracht auf den einschlägigen Fotoseiten anschauen.) Würde mich heute jemand fragen wie das Melt! war, würde ich in den höchsten Tönen schwärmen und gleichzeitig Fluchen auf so manche Dinge. Aber egal, was bleibt ist ein wohl einmaliges Erlebnis. Wann trinkt man schonmal hinter der Bühne neben Boys Noize und Goldie einen eiskalten Prosecco? Wohl nie wieder! Deshalb danke.
Allerdings habe ich den Schlafmangel fast eine Woche mit mir herum geschleppt und mich so in ein langes Wochenende in Hamburg gerettet. Das war auch sehr gut (mal abgesehen von kleineren Dingen, die anders hätten laufen können, aber die gibt es ja immer) und am Freitag haben wir es sogar auf die Happy-Birthday-and-welcome-back Trampas Party in die alte Heimat geschafft. Da war es lustig, schön, anstrengend, aufreibend und phasenweise doof (in beliebiger Reihenfolge) und es kam zum seltenen Aufeinandertreffen der guten Jungs von früher. Die sind heute noch gut, manchmal sogar noch besser und deswegen ist alles andere drum herum Nebensache und vergessen. Dann wieder zurück nach Hamburg und aufgrund von Catwoman-Überforderung und Hitzestau einen Kurztrip ans Meer unternommen. Ein Meer bei Sonne habe ich so lange schon nicht mehr gesehen, dass ich fast Tränen in den Augen hatte. Und auf jeden Fall einen Supertag achwas Superwochenende.
Auf der Rückfahrt saß ich dann schwer schwitzend in einem sehr alten, sehr rostigen Polo und habe gemerkt, dass Hamburg eben die No.1 ist.
"Denn hier im Süden von der Elbe, da ist das Leben nicht dasselbe!"
Mittwoch, Juli 30, 2008
21 days aren´t enough oder Bang! Bang!
Das dachte
Der Be
am
7/30/2008
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