Ich komme soeben aus dem Supermarkt und muss im Grunde nur schnell 100 Meter über die Straße gehen, um zu Hause meine frisch gekauften Nudeln in das wohl bereits siedende Nudelwasser zu werfen. Die Nudelsauce habe ich auch bereits in Gedanken ausgeheckt und als Schlaufuchs, wie ich nun mal einer bin, habe ich bereits am morgen Almdudler kalt gelegt. Vor mir liegt also ein entspannter Abend mit gutem Essen und einem kühlen, erfrischenden Drink. Allerdings entdecke ich an der Fußgängerampel, die rot anzeigt, eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn. Sofort erinnere ich mich an meine gute Erziehung und vor allem daran, dass es mal Schilder gab, auf denen stand: " Der Kinder wegen!" Recht haben sie, die Schilder, denn kein Mensch hat es so eilig, dass er einem kleinen, unverdorbenen Menschen vormachen muss, dass man auch bei rot über die Ampel gehen kann und ihn so vielleicht in sein Unglück stürzt. Natürlich ist es naiv gedacht, dass der kleine Junge das noch niemals vorher gesehen hat oder auch in naher Zukunft sehen wird. Aber darum ging es nicht, es ging darum Anstand und seine gute Kinderstube zu präsentieren und deshalb blieb ich stehen und wartete auf grün. Doch das Unheil kam, wie so oft, bereits von hinten angeschlichen. An diesem Tag in Form eines Mannes in den Mitvierzigern, der sich im Supermarkt mit einer Dose Bier belohnt hatte und nun eiligen Schrittes auf die Ampel zu marschierte und natürlich bei rot über eben jene Straße stolzierte, an der die Mama, der kleine Junge und ich, auf grün wartend, verharrten. Der kleine Junge wird mal ein guter Mensch denke ich, denn sofort fragte er nach:"Mama, warum darf der Mann über die Straße gehen und wir müssen warten?" Die Mutter hingegen scheint eine schamlose Lügnerin zu sein, denn sie besaß die Dreistigkeit ihren kleine Jungen an zu lügen. Sie schaute kurz auf und sagte:"Weil der Mann Bier trinkt!"
Da bin ich dann auch gegangen. Leider konnte ich nicht hören, welche miese Lüge sie sich für mich ausgedacht hat. Vielleicht ja:"Weil er seine Hosen so tief trägt!" Und so etwas will Kinder erziehen.
Mittwoch, Juli 30, 2008
Deutschland, deine Bürger oder wie ich mich mal wieder für einen Mitmenschen geschämt habe
Das dachte
Der Be
am
7/30/2008
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