Ich bin auf dem Weg zur Uni und habe heute einen reichlich gefüllten Stundenplan. 09.30 Uhr Klausur in Psychologie. Soweit so gut denk ich mir, ich bin ja vorbereitet. Erst einmal kommt die Dozentin (!) zu spät zur Klausur. Auch o.k., wir sind ja alles ganz locker drauf und so. Denkste ,jetzt wird sich erstmal auseinander gesetzt und wie damals in der vierten Klasse werden die Tische auseinander gezogen. Der (hoffentlich nur) angedeutete Witz der Dozentin, bitte die Taschen als Sichtblockade in die Mitte des Tisches zu legen, wird von einem Gros der Masse schlichtweg ignoriert (klarer Pluspunkt, weil Auflehnung gegen scheinbare Autorität). Ich sitze eh an einem Einzeltisch, also habe ich andere oder keine Sorgen, je nachdem wie man es sieht. Also Los geht´s. Die Klausur ist nicht allzu schwer gestellt, ich bin zufrieden. Zehn Minuten nach Beginn (!) kommt tatsächlich noch jemand rein und setzt sich ohne ein Wort irgendwo auf den Boden und schreibt die Klausur mit. Ist das jetzt respektlos?Oder besonders cool? Oder ganz normal? Kann ich nicht so richtig einordnen. Also zu Ende schreiben. Die Dozentin verteilt dann noch, ganz Psychologin, Kuchen an den Kurs. Sie selber hat nämlich vorher strikte Regeln aufgestellt (§ 1:Zu spät kommen kostet 1€, das Geld geht in die Frühstückskasse; § 2 mehr als 10 Minuten zu spät oder Handyklingeln bedeutet Kuchen für die Leute machen) Und nächste Woche erwartet mich dann ein Frühstück in dem Kurs. BackeBackekuchen oder was? Wieviel Spaß sowas macht, weiß ich aus diversen Schulfrühstückereien. Erstmal haben nur zwei von 20 ein Messer dabei, mit denen sich dann alle verschüchtert ein Brötchen schmieren. Keiner will was "ekliges",also Wurst, oder was, "was dick macht", also Nutella, essen. Manchmal sauen auch welche rum mit dem Essen und kichern dabei (aber damit rechne ich diesmal allerdings nicht, oder?). Also ißt jeder ein Brötchen mit Käse und irgendwem fällt irgendwann die Tasse runter. Gelächter,Arme Sau denken,fertig. Dem einzigen dem sowas scheinbar wirklich Spaß macht ist der Lehrkörper. Das alles geschieht unabhängig vom Kurs- der ist in diesem Fall ausgesprochen gut, nett und lustig- immer und immer wieder. Zurück zum Alltag. Also schnell Kuchen essen. Auf dem Weg treffe ich dann noch Judith, mit der hab ich Abi gemacht und seitdem nie wieder gesehen. Dafür hatten wir uns erschreckend wenig zu berichten. Aber dennoch ist sie ganz nett. Weiter. Nächste Klausur: Sportrecht. Dafür habe ich echt gelernt, vor allem weil mich das ganze interessiert hat. Und wie das so ist am Klausurentag in Vorlesungen. Auf einmal sind ca. 100 Leute mehr da, als sonst durchschnittlich in der Vorlesung. Die Leute, die nie da sind und nur die Klausur schreiben wollen, fallen vor allem (und immer) durch ein unglaubliches Verhalten auf. Die drängeln sich als erstes auf die hintersten Plätze, weil sie diese als besonders sinnvoll fürs Spicken und abgucken halten. Rücksicht auf andere?Fehlanzeige! Schließlich geht es um die besten Plätze. Das im Hörsaal alle Plätze besetzt sind, und die Chancen auf abgucken für jeden gleich groß sind, ist dabei scheinbar keinem aufgefallen. Zudem sitzen diese Leute immer nebeneinander. Ich frage mich jedes Mal aufs Neue von wem die denn alle abgucken wollen, wenn alle den selben Plan haben? Und meinen die wirklich der Dozent wüsste nicht warum die so hektisch dahinten hin gerannt sind und sich da jetzt tuschelnderweise verbünden? Wäre auch nur einer von denen während er Vorlesung da oder aufmerksam gewesen, dann hätte er auch gemerkt, dass der Herr Dozent immer wieder betont hat, dass diese "Klausur" eher einer Lernerfolgskontrolle gleichen wird (was soviel bedeute wie:"Eigentlich schafft es jeder, der da ist!") Die Klausur a.k.a Lernerfolgskontrolle war dann auch eher ein Scherz, aber egal. Er hat es ja angekündigt! Geschafft also. Meine ersten zwei Scheine. Das war es also? Irgendwie bleibt aber immer das ernüchternde Gefühl, ich hätte das auch ohne den Lernaufwand hinbekommen. Nicht das ich mich beschweren will. Studieren macht mir ja erstmals so richtig Spaß. Aber ich bezahle ja jetzt Gebühren und so. Da will ich auch was davon haben. Vornehmlich Wissen und den Stolz auf die eigene Leistung...
NACHTRAG: Und noch was ganz anderes! Was kommt denn da Großes auf uns zu? Avatare machen ist übrigens ein schöner Zeitvertreib
Donnerstag, Juli 05, 2007
Warum Sport studieren für mich manchmal echt ernüchternd ist
Das dachte
Der Be
am
7/05/2007
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2 Kommentare:
Jo, das it dem Kuchen backen und Kekse und Tee während der Vorlesung hab ich ja neulich auch schon geschrieben. Das kann man dann nicht mehr ernst nehmen.
Die leute die bei uns so rein gar nichts tun, fallen allerdings vorm Vordiplom raus.
Und am Freitag nach der Testwoche machen wir n Grillfest bei der Dame zu Hause. Kleingrupping mit den Amis, die haun dann ab die Woche drauf. Naja.
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