Freitag, Februar 02, 2007

Tränendrüse? Schwarzbild...Coldplay...Das geht immer!



Hamburg/
Eine Stadt steht still! Trotz der teilweise lähmenden Schockmomente schlägt dem Be eine Welle der Begeisterung entgegen. Sympathiebekundungen denen jede Beschreibung einer Untertreibung gleichen würde, erreichen in dieser Minute den heimlichen Sympathieträger aus dem kuscheligen Glandorf. Ausgelöst durch die Beendigung seines dreimonatigen Praktikums beim großartigen Sender „ Hamburg 1“ rufen Größen aus den Bereichen Sport, Politik und Kultur der Hansestadt zu einer Goodbye(Will) Aktion auf, die alles bisher dagewesen in den Schatten stellt.
Der Hamburger Sportverein versucht sogar das letzte und entlässt dem Be zu Ehren seinen gesamten Trainerstab, um so ein Zeichen zu setzen. Manche Stimmen sprechen von der Ära Doll, in Wirklichkeit war es die Ära Be, das wissen alle Beteiligten. Sein überzeugender Auftritt am Mittwoch abend in der AOL Arena war der einzige Lichtblick in einer sonst trostlosen Szenerie. Vor allem seine waghalsigen Aktionen am Wurst- und Bierstand sorgten dabei immer wieder für Begeisterungsstürme und sichtbarer Erleichterung in dieser doch so schweren Zeit des Vereins. Selbst der Chefcoach a. D. „ Dolly“ ließ es sich trotz seines nun drohenden Abstiegs in die Hölle Hartz IV nicht nehmen ein paar abschließende Worte für den Abschied von Der Be zu finden („Natürlich bin ich sehr traurig.“) Vorstandschef Bernd Hoffman, der neben dem Verlust seines Cheftrainers nun auch noch den Abgang des wohl überzeugendsten Praktikanten verarbeiten muss: „Wir bedauern diese Entscheidung! Wir waren überzeugt, die Wende mit Thomas Doll und dem Be zu schaffen. Wir danken beiden Persönlichkeiten für ihre Zeit beim HSV und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.“ Tränen gab es keine, aber man merkt in jeder Sekunde,dass nun etwas neues anbrechen soll beim HSV.
Auch in der Politik schlägt der Weggang hohe Wellen. Der 1. Bürgermeister Olé von Beust war angesichts der drohenden Depression, die die Stadt zu überfallen scheint, heute zu keinem Statement bereit. Er ließ über seinen Pressesprecher verkünden:“ Hamburg verliert einen großen Charakter. Wir würden uns freuen ihn bald wieder in unsere Mitte aufnehmen zu können!“ Auch Kultur und Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig wirkte sichtlich angschlagen und sagte in einer ihrer emotionalsten Reden, die einer Lobpreisung der Person Be glich, abschließend die weisenden Worte: „Scheiden heißt weinen! Eine Stadt wird zur Träne!“ Wie es jetzt weitergehen soll mit der politischen Ausrichtung, wie den Bürgern geholfen werden kann die Folgen des anstehenden Verlustes zu verarbeiten,dass wollen die führenden Parteien morgen auf einer außerordentlich Senatssitzung ausführlich diskutieren.
Doch gerade im Kultursektor wird der Be ein großes Loch hinterlassen. Verschiedene Feinschmeckerwurststände und -buden fürchten Umsatzeinbussen in sechsstelliger Höhe. Die Wurst droht seinen Status als Szeneessen durch den Abgang seines größten und richtungsweisendsten Anhängers zu verlieren. Die Firma Salzbrenner prüft die Rechtslage und erwägt eine Klage gegen den Werbeträger Nummer eins. Nichts desto trotz ist man sich seine Verdienste bewusst. Karl - Heinz Salzbrenner: „Der Junge kam als Wurst und wird die Stadt als Wurst verlassen. Seine verdienste für die Würste dieser Welt sind weitreichend!
Nicht zuletzt die hiesige Musik- und Künstlerszene bedauert den Abgang des bescheidenen aber mitunter übertrieben selbstbewussten Sterns am Himmel. Der gereifte und wohl vielseitigste Künstler Deutschlands Jan Delay überredete Hamburgs Übermensch Udo Lindenberg dazu ein kleines Stück Muskgeschichte zu ehren des Titanen Be zu komponieren. Der Track unter dem Titel „ Alles ist im Arsch“ weißt bewusst und wenig verschönend auf die Mißstände Hamburgs ohne den Lichtblick Be hin ( „…jetzt ist alles kaputt und alles defekt, nur noch Asche und Schutt und Galle und Dreck, ja man alles ist futsch und alles ist weg. Ich nehme kein Schluck ich sauf es auf ex!“)
Doch eins bleibt. Die Stadt dankt dem Be für all seine Verdienste! Er wird der Hansestadt vor allem als motivierter und stets interessierter Weltverbesserer in Erinnerung bleiben. Die Proteste ob seines Abgangs werden aufrecht erhalten. Doch die Hoffnung auf ein Bleiben ist begraben. Der 25-jährige wir dam Samstag die Hansestadt verlassen. Ob er eines Tages wiederkommt ist ungeklärt. Doch wäre es soweit, die Hansestadt würde ihn mit offenen Armen empfangen!

Hamburg sagt: Adieu und Danke Be!!!!

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