Donnerstag, November 29, 2007

Erroddisch

Zwei Videos - ein Song- eine Message!

Unterschwellig:




Mit dem Zaunpfahl:





SMD sind ja sowieso super.Und live sollen sie dazu eine Offenbarung sein. The second clip is so digusting that I have to throw up now. Plus I´m a bit oversexed and so I have to stop this post! I´m sorry for that. Friday will hopefully be a "normal" day!
(My new hobby: Translate german into english one by one)

Mittwoch, November 28, 2007

Skandal: Lottozahlen falsch gezogen - Gut für mich

Frankfurt- Bei der Ziehung der Lottozahlen ist den Verantwortlichen am Mittwoch Abend ein folgenschwerer Fehler unterlaufen. Aufgrund eines technischen Fehlers in der Kugeltrommel wurden fälschlicherweise die Zahlen: 7, 8, 10, 16, 40, 49, Zusatzzahl 22, Superzahl 0 gezogen. Wie die Pressestelle von Westlotto soeben mitteilte, sind diese Zahlen nicht korrekt gezogen worden und verlieren damit ihr Gültigkeit. In einer offiziellen Ziehung nach Reparatur der Anlage wurden folgende Zahlen ermittelt: 3, 4, 9, 11, 23, 48, Zusatzzahl 41, Superzahl 7! Diese Zahlen sind wie immer ohne Gewähr und gelten nun als die offiziellen Gewinnzahlen des Jackpots. Westlotto Sprecher Hubert S. sagte der Presse gegenüber:" Uns tut es für den vermeintlichen Sieger der ersten Zahlen ungemein Leid. So etwas ist in all den Jahren noch nie vorgekommen und wird hoffentlich auch nie wieder passieren."
Kurz nach Bekanntgabe der neuen, offiziellen Gewinnzahlen meldete sich ein 26 jähriger Sportstudent aus Köln als Gewinner. Wir gratulieren dem alleinigen Gewinner der zweitgrößten Lotto Gewinnausschüttung aller Zeiten recht herzlich."




Was sind das nur für Stimmen? Wo bin ich hier? Warum ist es denn so laut hier? Wie spät ist es? Hm, muss wohl geträumt haben. Was nur?

Dienstag, November 27, 2007

Der ganz normale Wahnsinn. Andere nenne das Uni und Alltag

Die Uni macht gerade richtig Freude. Ich habe viel zu tun und die Arbeit macht mir Spaß. Klaro rutscht da immer mal was dazwischen was öde ist und einen langweilt, aber im Großen und Ganzen ist das schon das Richtige. Immer mal wieder passieren dann Dinge, die nicht so das Richtige sind, aber wem erzähle ich das. Das Referat heute ist auch sehr gut gelaufen. Ein Beweis dafür, dass man seine Referatsgruppe nicht zwangsläufig sehen muss um perfekt zu funktionieren. Außerdem ein Beweis dafür das der FC St. Pauli zwar super ist, aber auch ganz schön gerissen. Dann ging es schnell nach Hause, weil ich, ganz der Schlaumeier, die Hälfte der Sachen, die ich heute noch brauchte zu Hause vergessen habe. Dann in die Bib ein wenig am nächsten Vortrag gefeilt. "Mediatisierung" ist hier das Stichwort, eben der Teil des Arbeitstages, der eher öde war. Leider musste ich deswegen auch meinen dienstags Stammesstisch absagen. Schade, Marmelade. Dann Lehrredaktion Hörfunk. Da gab es nebenbei die alltägliche Dosis Sportstudentenwahnsinn. Denn eine arme Seele hatte offensichtlich was zu feiern. Er saß da mit einer Flasche Sekt und fünf Kaffeebechern. Dumm nur, das er nicht so richtig in Geberlaune war. Und so saß er da, mit Sekt und Feierlaune und hat allein getrunken, das ganze Seminar über. Alkohol ist an den passenden Stellen und zu passenden Zeit ja durchaus positiv zu bewerten. Aber in einem Seminar? An einem Dienstag um halb vier nachmittags? Das nimmt der ganzen Veranstaltung schon ein wenig die Ernsthaftigkeit, deswegen gilt es diesen Akt auch noch einmal zu überdenken. Leider hatte ich dafür keine Zeit, denn das Seminar war ganz gut, wenn auch gekürzt. Als der Feiersektbengel dann am Ende aufgestanden ist, habe ich ihn wenigstens noch gefragt, ob es denn positiv oder negativ zu bewerten sei, dass er die ganze Zeit Blubberwasser pichelt. Er hat nur:" Geburtstag!" gesagt und dabei ganz traurig geguckt. Was ist denn an einem Geburtstag so traurig? Das habe ich ihn nicht gefragt, nur mich selber. Tristes Bild war das in jedem Fall. Vielleicht muss den Ärmsten mal jemand in den Arm nehmen. Das hilft ja oft. Wenn er nächste Woche wieder Alkohol dabei hat, dann mach ich das auch.

Und zum Abschluss noch was aus der Sport und Medienwelt, da passieren auch wieder Dinge, die es sich anzuschauen lohnt. Erstmal ist das hier ein kleines Spielzeug für die EM. Aber nicht alles ist Spiel. Meistens wird es ja Ernst. Hier gehen nämlich die Lichter aus und hier flackern sie zumindest ein letztes Mal hell auf. Merke, da wo es Geld zu holen gibt, da gibt es keine Freunde mehr. Oh, Reizthema Geld? Lotto ( a.k.a. letzte Rettung) nicht vergessen.

Sonntag, November 25, 2007

My mind is dangerous

Worüber habe ich heute nachgedacht? (in weitesgehend chronologischer Reihenfolge):

- Geträumt, oder?
- Weihnachtsmärkte (sind ätzend)
- Frühstücksvarianten
- die zeitliche Struktur der Körperpflege
- Körperbehaarung: Geschenk oder Übel?
- gehe ich heute vor die Tür?
- Ästhetisierungsstrategien im Mediensport
- Wann hab ich das Ei nochmal reingetan?
- den FC St. Pauli
- Fotomesse
- hätte ich gestern doch in den Purple Club gehen sollen?
- SO und Kirmes und iPunx
- Bastard Pop und warum das alles nicht mehr so läuft
- Silvester
- den FC St. Pauli
- Kevin Kuranyi
- Piraten
- dumme Menschen, die man so im Leben kennenlernt
- Sport machen?
- Wo will ich eigentlich hin?
- Möbel
- Abmelden beim StudiVz?
- Waschtemperaturen
- Hüte
- Tobi in den USA
- Mesoperspektiven
- Lottogewinn
- Regenwetter
- Berlin
- Meine Oma
- Briefe
- Fotos
- ...
- Wortspiele
- Spocht
- Ins Bett gehen
- Doch nicht
- Doch
- Nun geh schon

Wow, was für ein entspannter Tag! Eins hat nur gefehlt...

Samstag, November 24, 2007

The shit came from below

Man könnte anfangen sich richtig Sorgen zu machen um die feinen Herren Beachbuletten. Ich meine ernüchternd kinderfreundliche Einlasszeiten (18.30 Uhr) und Beginn (20.00 Uhr), Gekreische beim Intro und ein Ende noch vor zwölf Uhr, das klingt alles immer weniger nach Punkrock. Schon eher nach großem Popstar Kino. Da denkt man schonmal darüber nach, ob man noch mitmachen will. Was dann aber gestern Abend zwischen 20.00 Uhr und 23.00 Uhr passiert ist, lässt die ersten Sorgenfalten wieder gänzlich verschwinden.
Erstmal ist das Palladium wirklich eine schicke Location für Konzerte. Riesen Saal, schönes Ambiente, Balkon rundum. Einziger Wermutstropfen sind diese Pfeiler außen. Die schränken in weiten Teilen der Außenbereiche die Sicht schon stark ein, aber darauf kann man sich ja einstellen. Insgesamt aber echt schön, obwohl ich phasenweise schon das Gefühl hatte, dass die Stimung sich nicht so Recht auf den ganzen Raum verteilen konnte. Aber ich denke das hatte andere Gründe. Denn aus irgendeinem Grund gab es gestern hinter dem ersten Drittel der Zuschauer einen Wellenbrecher mit dazugehörigen Graben. Mir war das egal, weil ich mir das Ganze eh aus gebührendem Abstand ansehen wollte. So habe ich am Anfang mal geguckt nach welchen Prinzip die Leute in diesen Bereich gelassen wurde. Aber auch nach zehn Minuten ist mir das Ganze nicht richtig klar geworden. Denn es gab weder ein besonderes Band, noch teurere Karten, das scheinbar einzige Einlasskriterium war die Willkür der hoffnungslose überforderten Securitys. So ist es dann auch wohl zu begründen, dass dieser Bereich am Anfang nicht mal halb gefüllt war. Aber dazu später mehr. Das Publikum kann man als bundgemischt beschreiben. 16-jährige Nachwuchspunks im Ärzte Shirt und Doc Martens, arschcoole Typen (wie ich), hübsche Puppengesicht Mädchen und das klasssiche mitte 30 Pärchen. Popmusik Publikum oder wie nennt man das? Pünktlich um kurz nach acht kamen dann Turbostaat auf die Bühne und legten ein halbstündiges, sehr überzeugendes Set hin. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass den Jungs dieses ganze "große Hallen Ding" nicht so ganz geheuer ist. Sagen wir mal, die großen Hallen stehen ihnen gut, die kleinen Konzerte aber wesentlich besser. Ein neues T-Shirt konnte ich mir an dem Abend auch nicht kaufen. Nach Auskunft des Merchmanns sind den Turobstaatlern die Gebühren zu hoch gewesen.( Das muss mir einer nochmal erklären) Ihr neues Video zu "Haubentaucherwelpen" ist allerdings mal wieder großartig, das aber nur nebenbei.
Nach einer ca 45 minütigen Umbaupause kamen sie mit "As I please" dann auf die Bühne, die Frontsäue aus Berlin X-Berg. Ich weiß echt nicht wie die das anstellen, aber von der ersten Minute an überträgt sich immer wieder so eine Energie auf das Publikum, das ist der Wahnsinn. Arnim packt sofort in die subtile Rockstartrickkiste und bringt mit "Würde mich wundern, wenn das hier nicht das Highlight der Tour wird, Köln!" eine klassiche Ich- hol- die- Zuschauer- mal- eben- vollends- auf- unsere- Seite- Ansage. Ich habe mich aber bereits nach einem Song und einem Ellenbogen auf die Nase in die hintersten Reihen verzogen. Das tat der Laune aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, nach dem dritten Song, genau in dem Moment in dem ich schon wieder begann mich innerlich über die gefühlten 2000 Digitalkameras und Handys in der Luft aufzuregen, da holt der Arnim zu folgender Ansage aus: "Was macht ihr mit den ganzen Fotoapparaten? Das hier ist ein Konzert und keine Fotosession!" Bam, wie aus meinem Herzen gesprochen. Danke dafür! Und weiter geht es. Sichtlich unzufrieden spielen sie erstmal weiter. Aber nur um nach dem fünften Song kopfschüttelnd folgende Reaktion auf den Wellenbrecher vom Stapel zu lassen: " Ich komm mir hier vor wie auf so einer MTV Show. Ey, hier müssen Leute vor die Bühne. Scheiße, Security lass die Leute rein" Kurze Einlassüberbückung mit "What I got" von Sublime. Das nennt man dann also einen eher rumpeligen Start in ein Konzert. Das haben die feinen Herren aber mal wieder dermaßen überzeugend gemeistert, da gibt es nichts . Danach gab es dann das gewohnt ganz große Kino. Jeder Song ein Hit, jeder Hit ein Singalong, jeder Singalong ein Gänsehautgefühl. Ich kann da gar nichts machen und find es jedesmal wieder überragend. Ich lasse mich sogar zu der Aussage hinreißen, dass jeder diese Band live lieben würde, selbst wenn er die Musik ansonsten nicht mag. Die Mischung aus dem bandeigenem Humor, das Spiel mit dem Publikum, der Spaß auf der Bühne und die große Show drumherum, das ist es schon. Natürlich kann man sich Sachen wie Seifenblasenregen bei "She was great" sparen. Aber warum? Voll auf die Kacke hauen ist doch was. Wenn dann Sachen wie ein Amy Winehouse Cover à la "They try make us play at Düsseldorf, but we said no, no, no!" kommen ist alles gut, alles gerechtfertigt, alles in Butter. Torsten Scholz kriegt noch eine Spezial Tanzeinlage zu Rapper´s Delight geschenkt, das ganze Programm eben. Klar soweit? Bei Frieda und Bomben schaut noch mal kurz Turbojan vorbei und hilft dem Bernde, bietet sich ja auch an. Letzter Song dann erstmal Hello Joe, bei dem sich die Trompeten im Kopf abgespielt haben. Dann noch eben Zugabe raushauen und die Zuschauer in die Ekstase treiben. Nochmal wieder kommen, Big Attack in ruhig und neue Single spielen. "Schlecht" und oben ohne Bernde zum Ende. Was will ich mehr? Ich? Gar nichts! Ich war begeistert. Und alle mit denen ich da war auch. Und alle über, unter und neben mir auch! Es war zwar nicht das beste Konzert ever, dazu war der Start zu rumpelig, aber immernoch Längen vor 95% aller anderen Bands dieser Welt. Sorgen machen muss ich mir also nicht. Zum Glück!

Danach noch Bier, Spaß und anderes mit Lisa und John. Vorm schlafen gehen noch, ganz gesundheitsbewusst, Doppel- Curry und Pommes Spezial im Laden meines Vertrauens. Ein Abend fürs Tagebuch eben. Nur Trampas hat gefehlt.

Freitag, November 23, 2007

Das Leben ist wie eine Kiste Handgranaten. Man erfährt nie was einen in Stücke gerissen hat!


Irgendwann im zarten Alter von 14 Jahren habe ich angefangen alle Dinge, die ich für einschneidend und nachhaltig in meinem Leben gehalten habe auf einem Filmposter des Superstreifens "Trainspotting" zu verewigen. Eigentlich war das so eine Aktion, die ich aus Langeweile angefangen habe. Also habe ich von dem Tag an alle Eintrittskarten, Fotos, Quittungen, Notizzettel, Fahrscheine, Flugtickets, Autogramme, Blumen, Liebesbekundungen und Hasstiraden, die wichtig für mich und mein Leben waren und sind, an dieses Poster geklebt. Das ging ganz schön lange so und das Poster war auch an allen Orten an denen ich gelebt habe dabei. Seit ich in Köln wohne, liegt es allerdings einigermaßen teilnahmslos auf dem Fußboden und scheint mir zu zu flüstern: " Und das ist der Dank? Soll ich jetzt hier verkümmern?" Nein, habe ich mir gedacht, da muss ich jetzt mal was machen. Also habe ich mich, aufgrund der Tatsache, dass dieses kleine Kunstwerk rein optisch einfach nicht mehr in meine nobles Zimmer passt, entschlossen dem Poster ein Ende zu bereiten. Ich habe mich heute also den Tag über damit beschäftigt einmal eine kleine Zeitreise zu machen. Hier ein kleiner Auszug:

- Flugticket nach Malaga: Mein erster Urlaub ohne Eltern und ohne Hans H. Nur der kleine Italiener und ich. Zwei Rucksäcke, ein Zelt und eine ganze Menge Erlebnisse.

- Die Zettel meines Fahrlehrers auf dem er mir Glück für die Fahrprüfung wünscht: Wer auch einmal durch die Prüfung gerasselt ist, weiß unter was für einen Druck man sich da selber setzt!

- die Quittung für Kurtaxe vom Hals-über-Kopf Trip nach Norderney: Damals haben wir aus irgendeiner Bierlaune heraus um ca drei Uhr nachts auf der Empore des Hyde Parks entschieden zu einem Surfwettbewerb nach Norderney zu fahren. Aber nicht etwa am nächsten Tag sondern sofort. Haben wir auch gemacht. Auf der Quittung steht die Fähre fuhr um 5.34 Uhr. Wer dabei war, wird sich an den denkwürdigen, regenreichen und vollkommen sinnfreien Trip erinnern.

- die Eintrittskarte von meinem ersten Beatsteaks Konzert: Damals 08.11.1999 noch im JKZ Scheune/Ibbenbüren. Beatsteaks vor den Donots. Trampas und ich im Glücksrausch. Seitdem war ich auf ca. 10 weiteren. Und jedes ist ein neuer Flash.

- Der Artikel über den ersten Auftritt von Silent Bob (r.i.p) im JZ Dickenberg: Ich hatte damals eine Glatze und wir haben einen Song für meinen Dad gespielt der "Mad butcher" hieß, also der Song. Die Geburtsstunde eines neuen Lebensabschnitts und der im Originaltwortlaut am meisten wiederholten Songansage.

- Eine Foto-Liebeserklärung einer Ex-Freundin (damals noch Freundin): Auf der stand nichts außer "I like to listen to you talking about soccer all night long!" In diesem Falle war das hochgradig romantisch.

- Foto von Korea 436 in Holland: Die derbsten Typen mit denen man Abi machen kann. Alle vereint. Heute findet das kaum noch statt. Schade ist das.

- Ein Zettel auf dem Pups steht: Was immer das bedeuten mag!

- Zugticket nach Leipzig: Sporttest bestanden. Studienrichtung klar. Zukunft nimmt erste Formen an.

- Telefonummer LA WG: Erste Wohnungsbesichtigung des Lebens. Beste WG der Welt. Neue Freunde in einer neuen Stadt.

- Tankquittung für Umzug Hamburg: Ist noch garnicht so lang her. Kommt mir aber vor wie eine Ewigkeit. Leider!

- Exmatrikulationsbescheinigung der Uni Bochum: Ein lachendes und ein weinendes Auge.

Und zwischendurch noch so viele andere Dinge, Eindrücke, Erfahrungen, Niederschläge und Lichtblicke. Wow, durchatmen und weitergeht es. Ohne Poster diesmal, aber jetzt ist alles in einer Kiste verstaut. Aus den Augen also, aber nicht mehr aus dem Sinn!

Dienstag, November 20, 2007

Bärlin, Börlin, Berlin oder wie andere sagen: " Hauptstadt jetzt,nä!"


Berlin war gut zu mir, das nur schon mal vorweg. Also wirklich irgendwie gefällt mir diese Stadt. Alles ist so busy, so Weltstadt, so geschichtsträchtig. Immer wieder hatte ich das Gefühl, das in Berlin alles einen anderen Flair versprüht. Ich weiß auch nicht so recht woran das liegt, aber ich finde es super. Na gut, die Hinfahrt war ein bisschen sehr anstrengend. Kein Wunder wenn man eine fünfjährigen im Nacken sitzen hat, der sowohl über ein riesiges Mitteilungsbedürfnis als auch über eine überaus markerschütternde Stimme verfügt. Aber im Grunde war er ein kleiner, süßer Bengel. Ein Kind eben! (Oh mein Gott, habe ich das gerade geschrieben? Igitt! ) Als er dann gemerkt hat, dass ich auf wirklich jeden noch so blöden Zaubertrick reinfalle, hat er mich garnicht mehr in Ruhe gelassen. Und die Mama hat nichts dagegen getan. Warum auch? Im Gegenzug habe ich den Kleinen dann vom Fußball überzeugen können. Das fand seinen Ma eher doof, weil sie nicht will, dass ihr Sohn in irgendeiner "Proletensportart verroht". (Zu diesem Zeitpunkt wusste die werte Dame noch nicht, dass ich schon mein ganzes Leben Fußball spiele und zudem Sport studiere. Das ganze führte nachher noch zu peinlichen Wiedergutmachungsversuchen, die auf taube Ohren stießen) Das Ganze klingt aber schlimmer als es war, so im Nachhinein. Hauptsache angekommen.

Ja und dann Berlin. Bisher hatte ich das nur in Hamburg, dass ich mich vom ersten Moment an wohl gefühlt habe in einer Stadt. Natürlich ist diese Stadt ein riesiges Monster, dass einen erschlägt. Alles ist eine Nummer größer, dauert länger, ist weiter weg. Aber wenn man all das nicht so an sich heran lässt und einfach mal durch die Straßen tingelt und es geschehen lässt, dann catcht einen das schon. Also mich zumindest. Neben den klassischen Sightseeing Elementen war mein Aufenthalt aber weitgehend von leckerem Essen, Entspannung pur, kultureller Weiterbildung, überdurchschnittlich guter Musik und sehr, sehr viel Spaß und Begeisterung bestimmt. Und Goose? Eine Bombe. Sehr energiegeladene Show, die zwar kurz aber dafür überragend war. Sowieso war die ganze Party sehr schön aufgemacht. Na gut, bis auf das zweistündige Anstehen an der Garderobe, aber es gibt ja genügend Dinge, die man machen kann, um sich da die Zeit zu vertreiben.

Mein Fazit: Olli, aus Dir wird noch was. Immer weiter so wissbegierig bleiben und nicht auf Mama hören. Berlin, ich komme wieder und bleibe vielleicht auch länger, denn ich will Dich noch näher kennen lernen. Nur über deine Curryworscht, da müssen wir nochmal reden. Lilli, danke für das superschöne Wochenende. Dalí, dein Ausstellung spare ich mir das nächste Mal. Oder ich lese vorab alle klassischen Dramen, damit ich weiß worum es geht. Ach und Benni, Du musst jetzt zum Publizistenkick. Oh, das bin ja ich!




Mittwoch, November 14, 2007

Hm, dann nehme ich Tor 3!

Herzlichen Glückwunsch!

Sie haben eine Reise in die Hauptstadt der Bundesrepublik gewonnen. Am kommenden Wochenende bietet Ihnen Tourrette Reisen ein unvergessliches Wochenende an der Spree. Schon auf der Hinfahrt werden Sie die Vorzüge einer rundum Kinderbetreuung genießen können. Aber es wird sich nicht um Sie gekümmert, nein, Sie müssen sich um die Kinder ihrer Mitfahrgelegenheit kümmern. Welch Glück das Sie so super mit den Kleinen umgehen können, so wird die ca. sechstündige Fahrt im wahrsten Sinne des Wortes zum Kinderspiel. In Berlin selbst genießen Sie den vollem Komfort einer eigenen 5 Sterne Deluxe Wohnung. Bettzeug und Musik sind allerdings in Eigenverantwortung mitzubringen. Ihr unerfahrener Reiseleiter bietet Ihnen ein Programm der Extraklasse. Neben der dringend nötigen Entspannung nehmen wir Sie mit auf eine Erkundungstour der etwas anderen Art (inklusive einer Original Berliner Currywurst). Lassen Sie sich überraschen. Und auch die Abendgestaltung wird Ihnen teilweise abgenommen. So werden Sie am Samstag Abend Gast auf einem exklusiven Konzert der Band Goose sein. Freuen Sie sich schon jetzt auf ein Ereignis bei dem nicht Jedermann willkommen sein wird. Doch Berlin steht eben auch für Individualität. Nicht nur deswegen stellen wir Ihnen die meiste Zeit zur freien Verfügung. Wir hoffen Sie machen das Beste daraus. Also auf gehts, tauchen Sie ein in die große, bunte Welt des dicken B oben an der Spree!



Morgen geht es los. Oh Mann, ich hab so Bock drauf! Auch wenn ich am Freitag Abend einen Teil meines Herzens bei der Tanzinitiative haben werde. Ich hoffe der Start wird die Bombe Freunde. Das nächste Mal komme ich bestimmt!

Montag, November 12, 2007

Macht man so ja schon lange nicht mehr

Montag ist ja immer so ein besonderer Tag. Montags fängt eine neue Woche an, für viele reicht das ja schon um Sachen wie "Uff" oder "Boah, keine Lust" zu sagen. Ich mache das ja neuerdings ein bisschen anders und denke mir "Super, neue Woche. Mal sehen was so kommt!" Ich bin natürlich morgens auch müde wie zehn und verbreite erstmal schlechte Laune, aber heute war das anders. Vielleicht lag es daran, dass ich heute morgen meinen karnevalsgeschädigten Mitbewohner mit Schadenfreude überschütten konnte. Sowas tut ja manchmal gut. Vielleicht auch nur an meinem ersten Arbeitstag, den ich trotz extremen Firsurproblemen positiv gestalten konnte. Kann aber auch sein, dass es einfach nur einer dieser Tage ist, an dem die Dinge eben anders laufen. Und anders ist ja eigentlich immer ganz gut. Zumindest wenn es anders ist als gewöhnlich.
Aus dem Anlass (also Wochenstart und anders) möchte ich mal kurz einen extrem streitbaren, aber unterhaltsamen Künstler hier verewigen. Ich finde das Lied einfach so schön und deswegen darf das hier auch sein. Ist im Grunde ein bisschen wie mit Bernd Begemann. Der geht ja auch nur live, wenn überhaupt.




So ist das mit den Künstlern, die einen mögen den, die anderen den anderen oder eben nicht. Komplizierte Geschichte. Manchmal wird sogar gestritten ob der jemand überhaupt ein Künstler ist. Der Dieter hat es jetzt auch noch per Gericht bestätigt bekommen. Neben der Tatsache das die Sache vor Gericht geht, trifft vor allem die Formulierung in der Mitte der Nachricht ("Ungeachtet des Niveaus sei in Ansätzen eine freie schöpferische Gestaltung zu erkennen...") den berühmten Nagel auf den Kopf. Warum gibt es nur soviel Unsinn auf der Welt? Kann man irgend etwas dagegen tun?
Dabei gibt es wesentlich Wichtigeres. Diese ganze Sache mit der Vorratsdatenspeicherung zum Beispiel. Huch, Riesenthema. Oder das sich in Italien Fußballfans und Polizei einen Kleinkrieg liefern. Ich erinnere mich noch an Zeiten, da war Fußball ein Spiel. Einfach nur ein Spiel. Das sollte Spaß machen. Heute ist es ein einziger Wahnsinn. Da muss man sich vielleicht doch wieder fragen, ob es so gut ist das eine neue Woche anfängt. Schnell noch bedrückende Stimmung verbreiten (via Spreeblick). Wo ist nur die Stopp Taste?

Sonntag, November 11, 2007

The early bird

Sonntag Abend, aber kein ganz normaler, denn Köln steht Kopf. Heute ist nämlich der 11.11 und das bedeutet Ausnahmezustand. Bis vor ein paar Tagen war ich ja auch nicht abgeneigt mir das bunte Treiben mal anzuschauen. Aber jetzt kann ich sagen, schön das ich es nicht gemacht habe. Stattdessen habe ich einen ruhigen Sonntag in weitgehender Abgeschiedenheit verbracht. Schön ist das. Die andere Option wäre gewesen, verkleidet ab 11 Uhr Alkohol in sich reinzuschütten und dann im Nieselregen darauf warten, das was passiert. So stelle ich mir das zumindest vor. Und es bleibt ja auch erstmal eine Vorstellung. Gut so.
Der Vorlauf zum Sonntag, im Volksmund Wochenende genannt, war eine runde Sache. Ich habe zwar ein schlechtes Gewissen, weil ich den guten Maxe ein wenig versetzt habe, aber das hatte ja auch seine Gründe. Gestern Abend habe ich dann auch eine sehr unterhaltsamen Abend mit Tobi und Nele verbracht. Auf dem Rückweg wäre ich dann fast in die erste Schlägerei meines Lebens verwickelt worden. Das hat man davon wenn man sich einmischt wenn ein ein Typ in der Bahn seine Freundin schlägt. Mein eigentlich deeskalierend gemeinter Kommentar: " Ey, Typ, reiß Dich mal zusammen!" hatte die gewünschte Wirkung, der Idiot hat von seiner Freundin abgelassen. Allerdings hat er sich dann mir zugewendet. Und wie das so mit Hirnlosen ist, die Frauen schlagen, denen fehlen oft die Worte. Die lassen Taten folgen. Aber ein bisschen Rumgebrülle und Geschubse konnte mich wenig beeindrucken. Zum Glück hatte ich ja auch einen großen, starken Schutzengel in der Person eines Mitfahrers. Der hat den Vogel einfach am Kragen gepackt und an der nächsten Haltestelle rausgeschmissen. Geiler Typ. Danke dafür.
So gesehen hatte ich meinen Karneval also schon, bevor es eigentlich los ging. Der frühe Vogel eben.

Freitag, November 09, 2007

Klitschnass in Köln

Die eigenwillige und großspurige Deklaration zum Gewinnertypen wurde mir gestern Abend aber um die Ohren gehauen. Oh je! Beim Spielen schien es sich noch wie ein roter Faden weiter zu spinnen (das Gewinnen meine ich),und so trieb ich mich zu der waghalsigen Aktion mit dem Fahrrad quer durch die belebte Kölner Innenstadt zu fahren. Bei gefühlten monsunartigen Regenfällen, das der Deutsche Wetterdienst keine Unwetterwarnung ausgerufen hat, ist und bleibt ein Wunder, habe ich mich redlich abgekämpft. Allein daran gemessen, hätte ich so viel verdient gehabt. Mein Luxusfahrrad hat nämlich neuerdings nur noch einen Gang, natürlich den Dritten, und damit wird das Fortbewegen zu einem besonderen Erlebnis. Unter vollem Einsatz meiner körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit habe ich mich dann also von a) Annettes Wohnung nach b) Stereo Wonderland bewegt. Da waren ja Bratze, mein derzeit heißester iPod Dauerbrenner. Auf der Fahrt dahin hätte ich mir um ein Haar noch mein Gemächt ramponiert, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Ich sage nur nasse Sohlen + Fahrradpedale + im Stehen fahren, weil anstrengend = gefährliche Kombination. Schließlich bin ich angekommen am Stereo Wonderland und da war es gerammelt voll. Gut soweit. Leider war ich ja allein, weil das Gros der Runde eher nicht so bratzemäßig gepolt waren. Nicht so gut, aber in dem Moment nicht entscheidend. Denn ich bin offen und hatte zu dem ja das Gefühl ein Gewinnertyp zu sein, wenn auch diesmal ein ziemlich nasser. Was kann da schon passieren? Es ist was passiert. Aber das ist ein Geheimnis.
Eins weiß ich allerdings. Ich hätte besser auch am Montag zu Simian Mobile Disco gehen sollen .

Donnerstag, November 08, 2007

Voll der Gewinnertyp! Ab -------------- jetzt

Das hier habe ich vor einer Minute in meinem Postfach entdeckt:

"Gratuliere, du und deine Begleitung haben es auf die Gästeliste der bibop Wohngemeinschaft geschafft.
Erlebt eine unvergessliche Partynacht mit Goose! Übrigens legt auch noch auf.Ihr könnt am 17. November 2007 zwischen 22.00-23.30 Uhr auf die Party einziehen. Danach verfällt der Anspruch auf die Gästelistenplätze."

Kein Scherz. Meine charmante Begleitung und ich fahren nach Berlin auf eine exklusive Goose Show. Das ganze ist zwar eine PR-Veranstaltung, aber dennoch der helle Wahnsinn. Leider werde ich deswegen wohl die erste Tanzinitiaive im Glanz & Gloria verpassen, aber ich bitte darum, das aus gegebenem Anlass zu verzeihen. Immerhin ist das erst mein zweiter Preis bei einem Gewinnspiel. Der erste, den eh ich jemals gewonnen habe, war die DVD Premiere der Knüppelharten Beachbulletten vor ein paar Jahren in Köln.

Bevor ich jetzt aber freudestrahlend ins Bett falle, sehe ich es als meine Pflicht an auf Saalschutz´ Superaktion hin zu weisen. Und natürlich die Aufmerksamkeit hierauf zu lenken. Man sollte es im Auge behalten.

Dienstag, November 06, 2007

Wenn ich dann geh, wohin geh ich dann?

Heute morgen hatte ich ein Seminar zum Thema Übertragungsrechte im Sport. Ziemlich komplexes Themenfeld, aber hochgradig interessant. Um den ganzen Sachverhalt richtig darzustellen bräuchte ich mehr Zeit. Vielleicht finde ich die ja demnächst mal. Schlussendlich ging es um Leo Kirch bzw. Sirius und Bundesliga TV und in der anschließenden Diskussion kam das Idealbild vom kritischen und stets objektiven Journalisten zur Sprache. Bei mir selber merke ich zur Zeit, dass sich mein Bild vom Berufsfeld Sportjournalismus zunehmend verändert. Wenn ich mich für diesen Berufszweig entscheide (und je länger ich mich damit befasse, umso klarer wird mir, dass das eben nicht der einzige Weg ist, den ich später nehmen kann) desto mehr fällt mir auf, dass aus mir vielleicht mal ganz einfach ein Unterhalter wird. Kein kritischer Journalist, kein Hinterfrager, kein Aufklärer. Denn das ist momentan im Zuge der Kommerzialisierung und in Zeiten von Infotainment und Events an jeder Ecke ganz einfach nicht mehr das, was gebraucht wird. Die Leute wollen unterhalten werden. Du doch bestimmt auch, und ich auch. Ich werde nur immer aufpassen müssen, das ich meinen Weg finde. Also einen Weg bei dem ich irgendwie glücklich mit meiner Arbeit bin, mich nicht verbiege und zugleich noch den steigenden Anforderungen um mich herum gerecht werde. Irgendwie bereitet mir das Sorge, aber im Grunde freue ich mich darauf.
Freude bereiten mir auch mal wieder die Fans des FC St.Pauli. Gut so, weiter machen. Sonst heißt das Millerntor irgendwann auch "HSH Nordbank -Filiale Altona Nord-Öffnungszeiten Mo.-Fr. 10-18 Uhr- Arena". Nein, nein, einer muss die Flagge oben halten. Obwohl Astra Dome?Ach Quatsch, das klingt nach billiger Disko!
Übermorgen kommen Bratze nach Köln, da werde ich eventuell hingehen. Heute sind Simian Mobile Disco da, aber ganz ehrlich, ich hab keine Lust mehr raus zu gehen heute. Den Rest der Woche kümmere ich mich um Dinge, die anstehen. Sowas wie Möbelstudios besichtigen, Hausarbeitsthema suchen, FP2 Literatur sammeln, Kaffee machen, sich über Schalke ärgern , hoffen auf Goose in Berlin, vorm Karneval drücken... Andere fliegen da lieber für einen Dreh vier Tage nach Las Vegas. Die haben sich das aber auch wirklich verdient!

P.S: Warum wankt die Frau so? Und warum fasst sie sich immer an die Nase? Hat sie Schnupfen? Und welche Sprache spricht sie da außer englisch? Egal, das ist Punk! Glaub ich

Samstag, November 03, 2007

CSI: Junkersdorf

Das wird ja immer abstruser. Da hat mir doch anscheinend gestern Abend im Club jemand meine Hose und meine Schuhe geklaut und damit einen 9 Stunden Schicht auf der Nachtbaustelle durchgearbeitet. Jedenfalls sehen meine Sachen jetzt so aus:


Sachdienliche Hinweise zur Ergreifung des oder der Täter bitte an mich.

Freitag, November 02, 2007

Mit einem Lächeln im Gesicht ins Wochenende



Bitte! Und gleich kommt meine Mama!Juchu

Donnerstag, November 01, 2007

Neue Rubrik: Freestyle Kurzgeschichten

Ich bin ja krank. Der Zahnschmerz hat sich zwar verabschiedet, hat aber sein Feld der Erkältung überlassen. Die ist mindestens genauso unschön, aber da weiß man wenigstens was man dagegen tun kann. Vitamine, heiße Milch mit Honig, Tee, Ruhe, Selbstmitleid, die ganze Palette an Hausmittelchen eben. Und weil ich den ganzen Tag mehr oder weniger im Bett verbracht hatte, lag ich in der Nacht dementsprechend wach und hab mich gewälzt. Irgendwann habe ich dann angefangen mir eine Geschichte auszudenken, einfach so, weiß auch nicht mehr warum. Das war super, denn ich bin dabei eingeschlafen. Das heißt jetzt im Umkehrschluß nicht das die Geschichte so öde war, eher würde ich sagen, dass ich es durch diese Übung geschafft habe die Anti-Schlafgedanken ("Du musst jetzt schlafen!" oder " Ne, so kannst du auf keinen Fall einschlafen!" etc.) zu verdrängen. Das Ganze hat mir irgendwie Spaß gemacht, deshalb werde ich jetzt auch hier ab und zu mal versuchen mir eine Geschichte auszudenken. Ob das so toll ist? Keine Ahnung. Ich weiß ja jetzt noch nicht was dabei rauskommt. Also los geht es.Ich habe 30 Minuten Zeit:

"Schwarz! Schwarz ist meine Lieblingsfarbe. Irgendwie denke ich schon seit geraumer Teit daran. Warum weiß ich auch nicht so recht. Mag daran liegen, das ich seit mehreren Tagen in einem dunklen, ja schwarzen Zimmer hocke und man dann wohl irgendwann an nichts anderes mehr denken kann als schwarz. Dabei lief es eigentlich ganz gut in letzter Zeit. Ich hatte wirklich Freude an meinem Praktikum. Auch wenn ich den ganzen Tag nicht viel mehr gemacht habe, als anderen Leuten dabei zu zu sehen, wie sie Dinge tun, die ich irgendwann auch gern mal tun will.
Aber immerhin weiß ich, dass das die Dinge sind, die ich später mal tun will. Da habe ich den meisten ja was voraus. Kai zum Beispiel weiß noch nicht mal, ob er sein Studium zu Ende bringen will. Aber hockt der tagelang in einem dunklen Zimmer? Nein, ich glaube nicht. So einer ist er nicht. Er ist eher jemand, der das offensiver angeht. Sich ins Leben stürzt, ablenkt, laut rumschreit, feiern geht, den gut gelaunten Tanzbär macht. Ich bin irgendwie nicht so. Schwarz eben. Ein Schwarzmaler manchmal. Mama nennt das Grübler. Papa depressiv. So unterschiedlich kann man Sachen sehen und trotzdem seit fast 40 Jahren verheiratet sein. Ich sehe Sachen gerade schwarz. Und finde das auch gerade auch echt okay. Ich meine, da macht man unverhofft seinem besten Freund die Tür auf und freut sich auf einem Abend vor der Konsole mit Döner und Bier und so etwas. Und das Erste was man aber zur Begrüßung kriegt ist nicht etwa das altbekannte Begrüßungsritual oder ein "Was geht?", nein es ist ein gewaltiger Schlag ins Gesicht. Nicht verbal, das wäre akzeptabel und nichts Neues, denn Karsten ist manchmal so. Da kriegt man aus dem Nichts sein Fett weg und muss eben seine Laune ausbaden. Ne, diesmal war es wirklich ein Faustschlag. Ins Gesicht, genauer voll auf die Nase. Es hat kurz -knack- gemacht, dann habe ich Blut in meinem Mund gespürt und bin hinten übergefallen. Als ich wieder zu mir kam, ein paar Sekunden später, hat er einfach auf mich eingetreten,immer wieder in den Magen. So schnell konnte ich garnicht reagieren oder irgendwas machen, ich hab es einfach geschehen lassen. Nach gefühlten Stunden hat er dann aufgehört, mich auf einen Stuhl gesetzt und mir ein Glas Wasser gegeben und mich angeguckt. Minutenlang, ohne ein Wort. "Los, sag schon. Erzähls mir!" hat er gesagt. "hmwass?" hab ich ihn vesucht zu fragen. "Du bist so ein egoistisches Schwein!" hat er geschrien, ist aufgestanden und abgehauen. Seitdem sitzt ich hier in meinem Zimmer, alles schwarz. Anfangs habe ich darüber nachgedacht, was er meinen könnte. Vielleicht ist er sauer, weil ich ein paar Wochen was mit Katja hatte. Aber erstens ist das Monate her und zweitens hab ich ihm das schon erzählt und er hat nur gelächelt und gesagt " Du weißt wie es läuft!", die Sache war also geklärt. Dann habe ich darüber gegrübelt was ich ihm Schlimmes verschwiegen habe. Da war aber nichts. Denn obwohl wir weiß Gott nicht viel miteinander sprechen, Typen machen das so, sagen wir uns schon die wichtigsten Dinge. Abgesehen von den Dingen, die man sowieso niemandem erzählt. Aber selbst da ist nichts dabei gewesen. Irgendwann, den genauen Zeitpunkt weiß ich nicht mehr, habe ich dann aufgehört darüber nachzudenken und habe auch aufgehört mich wohl zu fühlen in meiner Wohnung. Irgendwie habe ich immer mehr Angst bekommen, dass das wieder passieren könnte. Ich habe die Klingel abgestellt, denn wenn keiner klingelt, kann ich nicht die Tür aufmachen und so etwas passiert nicht mehr. Dann habe ich mein Telefon angestellt, denn wenn keiner anruft kann auch niemand fragen wo ich bin, warum ich nicht zur Arbeit gekommen bin oder was denn los sei. Dann habe ich alles abgedunkelt und alle Glühbirnen rausgedreht. Und seitdem ist alles schwarz. Und seitdem ist schwarz meine Lieblingsfarbe. Und mein Lieblingswort. Und mein Lieblingsessen. Schwarzbrot gibt es ja auch, oder Schwarzen Tee. Das kann man sich auch alles einfach nur vorstellen. Das kann satt machen. Seit wann ich hier sitze und über schwarz nachdenke, quasi schwarz denke, weiß ich nicht.Vielleicht eine Woche, vielleicht n Tag, vielleicht schon mehrere Monate. Keine Ahnung. Ich fühle mich wohl in meinem schwarz- doch plötzlich wird es hell. Schlagartig ist das schwarz weg. Ich höre etwas wie durch Watte. Was ist das denn? Steht da Karsten? Lacht der? "Was ist denn mit dir los? Wahnsinns Begrüßung. Machst hier einfach den Klappmann. Solltest echt weniger Rauchen. Ist nicht gut für den Kreislauf, du Idiot!"