Dienstag, September 18, 2007

Hmm, Sushi vs. Iiiih, Sushi - Ein Erfahrungsbericht

Heute war es endlich soweit für mich. Nach einigen gescheiterten Versuchen, aus welchen Gründen auch immer, stand heute "Kalter Fisch mit Reis und Algen umwickelt" auf meinem Speiseplan. Grundsätzlich bin ich ja immer misstrauisch bei kalten Meeresprodukten, denn was hat man nicht schon alles gehört. Und das Letzte was ich gerade gebrauchen kann, ist so etwas wie eine Krankheit. Und was ist das Beste bei Misstrauen? Richtig, wenn man von jemandem ins kalte Wasser gestoßen wird (was in diesem Zusammenhang ja wohl eine mehr als passende Metapher ist). Das wurde ich auch, naja sagen wir mal, halb zog es mich, halb sank ich hin. Einzige echte Alternative war ein überteuertes Frühstück in einem Rentnercafé, und gefrühstückt hatte ich schon. Also Sushi!
Da saßen wir nun an diesem Sushi-Drehkarussell und haben Soja Sauce mit Wasabi gemischt, das macht man nämlich so. Wichtig dabei ist, die richtige Mischung zu finden. Das habe ich leider erst nach dem ersten Happen gemerkt. So war der erste Sushi Happen in meinem Leben ein scharfes, wenig fischiges Erlebnis. Weiterer Haken an dieser ganzen Sushi-Geesse (zwei e hintereinander, wow) ist die Sache mit den Stäbchen. Das kann man mir noch tausende Male erklären, richtig verstehen werde ich es nie. Allerdings ist es von elementarer Bedeutung eine gewisse, ich nenne es jetzt einmal Grifffestigkeit (drei f, wow, wird immer besser) mit den Dingern zu haben. Ansonsten kann es passieren, dass einem so ein Sushi Happen auch mal ungeschickt in die Soja-Wasabi Mischung fällt und man sich, den Tisch und andere mit diesem Gemisch einsaut. Nicht das mit das passiert ist, nein mir doch nicht, aber...Ach Mist, ich kann einfach nicht lügen. Na klar ist mir das passiert, sogar zweimal. Ich habe also wirklich keine Peinlichkeit ausgelassen. Das muss allerdings auf meinen Amateurstatus geschoben werden und verliert deshalb ein wenig an Hämepotential.



Also gab es als erstes California Maki (siehe oben blauer Kreis), den kannte ich, vom Aussehen zumindest. Dann gab es California Uramaki (roter Kreis), der war mit Kaviar umhüllt. Das klingt ja an sich erstmal schon sehr gut. Hat auch richtig gut geschmeckt und hatte einen Prickeleffekt wie diese Dinger, die man sich früher in den Mund geschüttet hat, damit daraus ein Kaugummi wird. Also quasi ein Prickelkaugummi mit Fischgeschmack und ohne Kaugummi. Der war echt ganz gut. Im Zuge der allgemeinen Euphorie haben wir dann noch Sake genommen (nein, nicht den Schnaps, siehe gelber Kreis). Dabei ist dann auch das Sauce-auf-alles-Malheur passiert. Kein Wunder, die Dinger schiebt man sich nämlich nicht mit einem Happen in den Mund, nein man beißt hab. Hab ich auch gemacht und den Rest kann man sich ja in etwa vorstellen. Zum Abschluss gab es dann noch ein Thunfisch-Maki mit Sesamumrandung, an dieser Stelle fehlt der Fachbegriff und das Bild. Ich denke das war so etwas wie ein Signature Modell vom Sushi Mann. Die machen übrigens eine siebenjährige Ausbildung bis sie das als Beruf dann machen dürfen. Ob das auf unseren Zubereiter auch zutraf kann ich nicht beantworten, aber ich denke er hat seine Sache gut gemacht. Ich hatte leider die naive Vorstellung, dass die dann immer mit großen Messern und riesigen Fischen hantieren und zudem noch laut Kampflaute ausrufen, wie Hattori Hanzo eben. Das bloße Entnehmen der Fisch- und Algenwaren aus Tupperdosen hat dem Ganzen schon ein ganz wenig die Magie genommen. Geschmacklich hat es aber mit Sicherheit keinen Unterschied gemacht, obwohl weiß ich ja nicht, war ja mein erstes Mal.
Zu guter Letzt dann das Bezahlprozedere. Die Teller haben verschiedene Farben, die für verschieden Preiskategorien repräsentieren. Schwarze und vor allem silberne Teller sind dabei die schlechteste Wahl für den studentischen Geldbeutel. Fieserweise liegen auf den Tellern auch die ansprechendsten Sachen. Zum Glück hatten wir nur blaue und rote. Erfahrung zahlt sich eben am Ende doch aus, in diesem Fall war es nicht meine. Es war zwar insgesamt gesehen immernoch alles andere als preiswert, aber solange ich es nicht jeden Tag mache, ist es okay.

Fazit: Lecker war es, dass hätte ich nicht gedacht. Mir war nicht mal schlecht oder so. Lehrreich war es, dass hatte ich erwartet. Unterhaltsam und angenehm war es auch, dass hatte ich gehofft. Gerne wieder!

1 Kommentar:

DerNils hat gesagt…

Sushi ist ne dufte Sache!
Zu empfehlen ist ebenfalls der neue Sushi-Mann am Neumarkt in Osnabrück!
Vorteile:
1.Bezahlungsprozedere wird in den Mittags- und Abendstunden sehr leicht und geldbeutelfreundlich gestaltet, da es dort "All-you-can-eat"-Angebote gibt!
2.Es gibt eine vielfältige Auswahl, sowohl Sushi-, als auch kleine Nudel- und Nachtischgerichte können vernascht werden!
3.Sehr lecker!
Nachteile:
1.-3.???
Tipp:
1.Da Sarah und ich unbändigen Hunger hatten, stürzten wir uns, nach dem Besetzen der Stühle an dem angelegten, riesigen Sushidrehband (inkl. geilen James Bondmäßigen Futterklappen), sofort auf die dort angebotenen Leckereien! Als wir schon so 3-12 Sushihappen intus hatten, brachte uns der freundlich lächelnde Restaurantmitarbeiter eine Misosuppe, die ebenfalls im Angebot enthalten ist. (Durchaus noch Punkt 4. in den Vorteilen!) Wir bedankten uns mit dem 13. Stück im Mundwinkel und behielten das Restaurant in guter Erinnerung.
Tip-Top-Laden!