Montag, September 03, 2007

Deutscher Nobody durchbricht österreichisch-amerikanische Phalanx auf der Streif


Kitzbühel- Benjamin K. schaffte am Freitag Abend beim Hahnenkammrennen das Unmögliche. Erstmals seit dem legendären Sepp Ferstl im Jahre 1979 gelang es einem deutschen Skifahrer den Abfahrtslauf auf der legendären Streif zu gewinnen. In der Fabelzeit von 2:25:46 Minuten bezwang der (noch) 25-jährige die wohl spektakulärste Abfahrt des Skiweltcups und geht damit als langsamster Sieger seit 1971 in die Geschichtsbücher ein. In einem spannenden Finale profitierte der Wahl-Kölner, der nach eigener Aussage erstmals "auf Skiern stand", von diversen Stürzen und Absagen der Favoriten. " Es ist wirklich ein unglaubliches Gefühl hier zu gewinnen. Eigentlich war ich nur hier, um im Rahmen eines Seminars einmal die Piste zu begehen und etwas über das Rennen zu erfahren. Als ich dann zufällig von dem Wettbewerb hörte, hat mich der Ehrgeiz gepackt. Das ich im Finale nur einer von drei Startern war und zudem auch als Einziger ins Ziel gekommen bin, wertet den Erfolg für mich nicht ab, sondern zeigt nur wie gefährlich und anspruchsvoll diese Strecke wirklich ist." sagte K. direkt nach dem Rennen. " Ich bin wirklich nicht hergekommen um dieses Rennen zu gewinnen und hätte zudem auch nicht gedacht, dass man nach leichtsinnigem Bierkonsum überhaupt noch starten darf, aber nun gibt es zumindest wirklich einen Grund zu feiern." Und so nahm er vorweg, dass auch wohl die anschließende Feier im kleine Rahmen in den Köpfen der Leute hängen bleiben wird. Im Zuge des angestrebten Imagewechsels Kitzbühels wurde auf der After-Race Party scheinbar bewusst die Prominenz ausgegrenzt. So sah man die Schwarzeneggers, Haddaways und Beckenbauers mit gesenktem Haupt um die In-Location "Seebichl" schleichen, während im Inneren gefeiert wurde. " Wir wären schon gerne dabei gewesen, können aber auch verstehen, wenn diese Menschen auch einmal unter sich sein wollen" drückte es ein VIP, der namentlich nicht erwähnt werden möchte, passend aus.Überlegungen den neuen Stern des deutschen Skisports auch bei der nächsten, unter Realbedingungen stattfindenden und deswegen auch offiziellen, Auflage des Rennens Mitte Januar starten zu lassen, schob das Talent selber einen Riegel vor:" Ich kann doch gar nicht Ski fahren. Allein die Startrampe und die Mausefalle wirken auf mich schon ohne Schnee so bedrohlich, dass ich mir die Schmach ersparen möchte, mich schon vor dem Start vor laufenden Kameras unter Tränen einzunässen. Das überlasse ich lieber Anderen. Außerdem ist fraglich ob ich überhaupt durch den Dopingtest kommen würde!" Angesichts dieses offenen Bekenntnisses und der schonungslos, kritischen Selbstanalyse bleibt zu hoffen, dass diese Lichtgestalt am Ende des Skihorizonts nicht so schnell wieder verschwindet, wie sie aufgetaucht ist. Falls das der Fall sein sollte, bleibt und nichts anderes zu sagen als:
"Glückwunsch und immer schön weitermachen mit der gnadenlosen Selbstbeweihräucherung!"


Kurz geräuspert:
Kitzbühel war richtig, richtig gut. Ich hatte ja vorher eine eher bescheidene Meinung zu dem Seminar, weil ich mir nicht so richtig vorstellen konnte, was wir da genau machen, sehen, lernen und erleben werden. Allerdings habe ich für mich schon ziemlich schnell gemerkt, dass ich eine ganze Menge mitnehmen kann aus dieser knappen Woche. Dabei geht es nicht nur um inhaltliche Sachen, sondern auch um ganz anderen Kram. Wir habe wirklich hochkarätige Referenten gehört und befragt, haben gelernt wieviel eigentlich dahinter steckt, wenn man ein Sportevent organisiert bzw. medial aufarbeitet und vor allem auch selber die Möglichkeit bekommen was zu tun. Abends haben wir zudem ausnahmslos sehr, sehr viel Spaß gehabt. Und das muss ja nicht immer so sein wenn 30, sich weitgehend unbekannte, Menschen zusammen los fahren. So habe ich sehr nette Leute und neue Spiele kennengelernt, gemerkt das "Das Spiel das Jonas aus Dänemark mitgebracht hat" nicht jeden so fesselt wie ich dachte, nebenbei noch unter dem Einfluss von ein paar Bieren das virtuellen Hahnenkammrennen gewonnen und verdammt viel gelacht. Ich bin froh dabei gewesen zu sein und heute noch so richtig schön im Arsch von der ganzen Sache. In Retrospektive gebe ich den vier Tagen Kitzbühel Seminar also eine zwei plus.
Jetzt gibt es erstmal literweise Kaffee und dazu wird gelernt. Denn in drei Wochen schreib ich meine erste FP. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah...

1 Kommentar:

SO. hat gesagt…

na dann mal glückwunsch ... bin stolz auf dich ...