Donnerstag, Dezember 13, 2007

Ein Tag zum Nagel in den Kopf schlagen bzw. Zeit das Eisending endlich mal raus zu ziehen

Heute war ich nicht ich selbst. Das hoffe ich zumindest. Denn wenn ich wirklich so bin, wie ich heute war, dann wird das alles nichts mehr mit großen Plänen und Weltherrschaft. Dann wird das höchstens was mit betreutem Wohnen und ich werde meinen ersten Zivi noch vor Beendigung des 30ten Lebensjahres brauchen. Gut, das sind ja zumindest schon mal Aussichten, selbst die fehlen ja den meisten, aber ich hab mir meine schon ein bisschen rosiger vorgestellt. So in die Richtung glücklich und selbstständig durchs Leben gehen, ab und zu Mal über die Strenge schlagen, möglichst lang am Puls der Zeit bleiben und so. Eigentlich das was viele wollen, nichts besonderes also. Aber nach einem Tag wie dem heutigen, da kommen erste Zweifel auf. Ich hab zwar einen Kopf auf dem Hals, aber der war heute an tausend Orten und nie da, wo er sein sollte. Ich war schlichtweg neben der Spur. Denn:
Wenn man morgens aufsteht um vor der Arbeit noch kurz was zu frühstücken, ist das ja noch normal. Wenn man aber in den zwanzig Sekunden zwischen Joghurt aus dem Kühlschrank holen und ersten Löffel Joghurt essen seinen Schlüssel verliert, dann ist das nicht mehr ganz normal, kann aber passieren. Wenn man dann aber beim Schlüssel suchen die Zeit vergisst und deswegen die Bahn verpasst und so, leicht verspätet zum Treffpunkt erscheint, fängt es an kritisch zu werden. Ich habe da noch gedacht:" Be", habe ich gedacht "es ist ja auch erst kurz nach sieben. Da kann nicht schon jede einzelne Hirnzelle wach sein." Wenn man dann während des achtstündigen Arbeitstages solange zielsicher in jedes Fettnäpfchen tritt und keine Stolperfalle auslässt, dass am Ende des Tages sogar der gutmütigste Kollege genervt ist, beginnt man zunehmend stärker am Tag und am eigenen Sein zu zweifeln. Wenn man dann um 18.00 Uhr Heim kommt und der ebenfalls gutmütige Mitbewohner schon da ist, weil man ihn ja gebeten hat um halb sechs zu Hause zu sein, dann hat man ein schlechtes Gewissen. Wenn man dann beim erneuten Schlüsselsuchen durch Zufall seinen Schlüssel in der Mülltonne und den Joghurtdeckel vom Morgen auf der Küchenarbeitsplatte findet, das ganze Desaster noch einigermaßen ungeschickt vor dem Mitbewohner überspielt, um nicht wie eine kompletter Verpeiler da zu stehen, dann, ja dann ist der Moment erreicht an dem man Inne hält und über sich nachdenkt. Wenn man dann Wäsche waschen will und alles soweit vorbereitet, nur um verwundert festzustellen, dass die Maschine nicht funktioniert, guckt man sich um und vermutet versteckte Kameras. Wenn man dann Werkzeug holt und sich mit dem Plan, durch stümperhaftes ein wenig hier reinprokeln und da dran klopfen in Richtung Waschmaschine bewegt (natürlich in der Hoffnung, dass die Kiste dann anspringt und man auf die Frage: "Und, was hast du gestern gemacht?", selbstbewusst sagen kann: " Ach die meiste Zeit habe ich mich damit beschäftigt unsere kaputte Waschmaschine zu reparieren! Läuft wieder das Ding!" und das alles nur um den Rest des Chaostages verschweigen zu können) und einem dann............nööö der Klammereinschub war eindeutig zu lang. Worum ging es nochmal? "... ......Also wenn man dann mit Werkzeug bewaffnet, fest entschlossen der Waschmaschine zu zeigen wer hier bestimmt wann es los geht, durch den Flur geht und seinen Mitbewohner trifft, der dann auch noch fragt was los sei und man antwortet, dass die Waschmaschine nicht mehr an gehe, dann hat das erstmal wieder was ganz Normales an sich. Wenn man dann aber davor kniet und bereit ist rumzuprokeln und dran zu klopfen und der Mitbewohner nur einen Knopf drückt, unter dem in schwarz Lettern auch noch "Start/Stop" steht, die Maschine anspringt und man merkt, dass man einfach vergessen hat den besagten Knopf zu drücken, spätestens dann spricht man von einem Tag zum Nagel in den Kopf schlagen bzw. davon, dass es Zeit ist das Eisending endlich mal raus zu ziehen.



P.S:Vielleicht brauche ich aber auch endlich meinen ersten, ernsthaften Terminplaner, damit ich all das, was in meinem Kopf ist, koordinieren kann.

2 Kommentare:

Trampas hat gesagt…

da fällt mir nix zu ein...
ausser: morgen wird besser, dat is sicher!

Kristoffer hat gesagt…

Wenn's einmal läuft, dann läuft's eben. Gute Besserung!